Funktionsüberblick
Provisioning ist die automatisierte Konfiguration von IP-Telefonen oder DECT-Basen über den Provisioning-Server der TK-Anlage, von welchem sich die Geräte die notwendigen Konfigurationsdaten übermitteln lassen.
Das Gerät übernimmt die Konfigurationsdaten direkt aus einer über das Netzwerk verteilten Datei. Für jeden in der TK-Anlage unterstützten Gerätetyp wird eine spezifische Provisioning-Datei ausgegeben.
Der Zeitpunkt des Provisioning wird von zwei Faktoren bestimmt. Für das regelmäßige Ausführen des Provisioning ist für jeden Gerätetyp in der gerätespezifischen Provisioning-Datei Wochentag und Zeitpunkt (z. B. 1:00 Uhr nachts) festgelegt. Dies wird von der TK-Anlage ausgelöst. Weiterhin wird bei individuellen Änderungen für das Endgerät, wie z. B. der Neuzuordnung eines Benutzers, ein Provisioning ausgelöst. Der Impuls kommt in diesem Beispiel aus der Anforderung für das Endgerät.
Der Inhalt des Provisioning wird von der TK-Anlage bestimmt. Bei Änderungen, wie z. B. der Neuzuordnung eines Benutzers zu einem Telefon, sendet die TK-Anlage eine Nachricht an das Endgerät. Dieses fordert daraufhin die aktuellen Daten an, die Provisioning-Datei wird für das Gerät aktualisiert.
Erstinbetriebnahme mit aktiviertem Auto-Provisioning (Zero-Touch)
1.Auto-Provisioning ist in der TK-Anlage aktiviert.
2.Die Verbindung des Endgeräts mit der TK-Anlage ist hergestellt.
3.Die TK-Anlage prüft auf Anfrage des Geräts (Multicast), ob ein passendes Template für diesen Gerätetyp vorhanden ist.
4.Bei korrekter Übereinstimmung übermittelt die TK-Anlage die URL des Provisioning-Servers an das Gerät.
5.Dem Gerät wird die passende Provisioning-Datei zugewiesen, die Konfigurationsdaten werden an das Gerät übermittelt.
Erstinbetriebnahme ohne Auto-Provisioning
1.Auto-Provisioning ist in der TK-Anlage deaktiviert.
2.Die Verbindung des Endgeräts mit der TK-Anlage ist hergestellt.
3.Die URL des Provisioning-Servers wird von Hand am Endgerät eingetragen.
4.Die TK-Anlage prüft auf Anfrage des Geräts (Multicast), ob ein passendes Template für diesen Gerätetyp vorhanden ist.
5.Bei korrekter Übereinstimmung übermittelt die TK-Anlage die URL des Provisioning-Servers an das Gerät.
6.Dem Gerät wird die passende Provisioning-Datei zugewiesen, die Konfigurationsdaten werden an das Gerät übermittelt.
Hinweis: Für das Übermitteln der URL des Provisioning-Servers an das Endgerät bestehen noch weitere Möglichkeiten wie z. B. die Verwendung eines DHCP-Servers.
Voraussetzungen für das Provisioning
Folgendes ist für das Provisioning notwendig:
•Ein in der TK-Anlage eingerichteter Provisioning-Server
•Provisioning-Server in der TK-Anlage aktiviert
•Ggf. Auto-Provisioning aktiviert
•Von der TK-Anlage unterstützte Telefone oder DECT-Basen (siehe folgende Tabelle) sind als Gerätetyp SIP-Telefon bzw. DECT-Basis eingerichtet
Hinweis: Bei Verwendung der Option
Auto-Provisioning aktiv: Ist im selben Netzwerk eine weitere TK-Anlage mit daran angeschlossenen Geräten vorhanden, empfiehlt es sich, diese Option vorerst ausgeschaltet zu lassen. Erst nach eigenhändiger Prüfung aller im Netzwerk vorhandenen Geräte auf Notwendigkeit der automatischen Konfiguration (und der damit verbundenen Durchführung entsprechender Maßnahmen) kann das Auto-Provisioning eingeschaltet werden.
Hinweis: Ist mit der Erstinbetriebnahme eines Telefons noch kein Benutzer zugeordnet worden, sind Telefonate noch nicht möglich, wohl aber das Absetzen von Notrufen.
Konfigurierbarkeit |
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COMfortel D-Serie (alle Modelle) | Ja |
COMfortel 1400 IP | Ja, mit eingeschränkter Provisioning-Funktion |
COMfortel 2600 IP | Ja, mit eingeschränkter Provisioning-Funktion |
COMfortel 3600 IP | Ja, mit eingeschränkter Provisioning-Funktion |
COMfortel WS-500x | Ja |
Snom IP-Telefone | Ja, mit eingeschränkter Provisioning-Funktion |
Yealink IP-Telefone | Ja, mit eingeschränkter Provisioning-Funktion |
Besonderheiten
COMfortel D-Serie (alle Modelle)
Diese Telefone finden im Auslieferzustand den Provisioning-Server automatisch.
Mit den in der zugewiesenen Provisioning-Datei enthaltenen Templates lässt sich der Funktionsumfang des Telefons erweitern. Diese zusätzlichen Funktionen können auf Funktionstasten gelegt werden.
Weiterführende Hilfe in den Erweiterten Informationen des Telefons.
COMfortel 1400 IP / 2600 IP / 3600 IP
Diese Telefone finden ab Firmwareversion 2.4 im Auslieferzustand den Provisioning-Server automatisch.
COMfortel WS-500x
Ist die Verbindung einer DECT-Basis mit der TK-Anlage hergestellt und ist das Gerät eingeschaltet, prüft die TK-Anlage auf Anfrage des Geräts (Multicast), wie auch bei einem Telefon, die richtige Verwendbarkeit.
Die DECT-Basis sendet die Anfrage allerdings nur drei mal nach dem Verbindungsaufbau (Telefone senden dagegen immer wiederkehrend ein Signal). Aus diesem Grund und wegen weiterer Besonderheiten bei der Einrichtung von Basis und Mobilteilen ist eine besondere Vorgehensweise empfehlenswert.
Geräte vom Provisioning ausnehmen
Sollen bei eingeschaltetem Provisioning der TK-Anlage bestimmte Geräte ausgenommen werden, gibt es folgende Möglichkeiten.
Die Erstinbetriebnahme eines Telefons als SIP-Telefon:
•Den Gerätetyp SIP-Telefon verwenden
•Keine Provisiong-Datei zuweisen
•Einen Benutzer zuordnen
•Den Benutzer anschließend fest zuordnen (ihn damit als Besitzer festlegen)
Die Erstinbetriebnahme eines Telefons als SIP-Softclient:
•Das Gerät als Typ SIP-Softclient einrichten
Bei bereits durchgeführter Einrichtung des Telefons:
•Die zugewiesene Provisioning-Datei für das Gerät entfernen
•Einen ggf. bereits zugeordneten Benutzer fest zuordnen (ihn damit als Besitzer festlegen)
•Für diesen Benutzer die Funktion Roaming User ausschalten, falls eingeschaltet
Die Erstinbetriebnahme einer DECT-Basis:
•Den Gerätetyp DECT-Basis verwenden
•Keine Provisiong-Datei zuweisen
Einrichtung
•Telefon oder DECT-Basis mit Provisioning-Vorgaben neu anlegen
−Telefone > Zuordnung > Neu
•MAC-Adresse zuordnen, Adresse des Provisioning-Servers kopieren
•Provisioning-Datei bearbeiten, neu anlegen, importieren oder exportieren.
−Telefone > Provisioning
•Optionen für das Provisioning einstellen.
−Administration > Netzwerk > Serverdienste> Provisioning
•Provisioning-Einstellungen am Telefon vornehmen.
−Art des Provisioning einstellen
−Ggf. Adresse des Provisioning-Servers, beginnend mit https://, eingeben)
Weitere Details entnehmen Sie der Anleitung des Telefons.